Die ehemaligen Kölner Jesuiten
und ihre Sammlungen
Köln steckt voller interessanter Objekte. Was haben Graphiken und Zeichnungen im Wallraf-Richartz-Museum, Bücher in der Universitäts- und Stadtbibliothek, Porträts im Depot des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds und die Instrumente eines Physikalischen Kabinetts im Kölnischen Stadtmuseum gemeinsam? Sie alle gehören zu den Sammlungen, die in der Frühen Neuzeit von den ehemaligen Kölner Jesuiten angelegt worden sind. Grund genug, sich die Sammlungsgeschichte einmal genauer anzusehen.
Jesuiten in Köln
Die ehemalige jesuitische Kollegkirche St. Maria Himmelfahrt befindet sich in der Marzellenstraße. Hier gründeten die Jesuiten in der Mitte des 16. Jahrhunderts das Kölner Jesuitenkolleg. Die Ordens- und Sammlungsgeschichte ist eng an die Entwicklungen in der Marzellenstraße geknüpft. Welche Entwicklungen gab es und woher kommen eigentlich die ganzen Sammlungen? Einen kurzen Einstieg ins Thema vermittelt das Video.
Im Zeitraffer durch die Sammlungsgeschichte
Objekte aus den Sammlungen
Gemälde und Porträts, Druckgraphiken und Zeichnungen, Bücher und naturwissenschaftliche Objekte: Die Sammlungen der Kölner Jesuiten waren wirklich umfangreich. 1794 wurden sie auseinandergerissen und zum Teil nach Paris gebracht. Die in Köln verbliebenen Bestände sind heute über verschiedene Kölner Kulturinstitutionen verstreut. Was gehörte alles in die Sammlung? Schauen Sie sich diese beispielhaft ausgewählten Exemplare doch einmal genauer an.
Zeichnungen
Ein Vogel auf einem Ast: Es gab nicht nur religiöse Zeichnungen in der Sammlung der Jesuiten!
Material
Die Einbände der Bücher waren meist aus Leder oder Pergament. Dieses Buch mit Schleifenband ist ein besonders schönes Exemplar.
Porträtsammlung
Die Porträts hingen früher zum Teil in der Aula des Gymnasium Tricoronatum.
Astrolabium
Ein Astrolabium diente zur Bestimmung der Uhrzeit, zur Höhenmessung und zur Beobachtung des Sternenhimmels.
Latein in der Schule
Der Unterricht fand auf Latein statt. Ciceros Briefe durften im Unterricht bei den Jesuiten natürlich nicht fehlen…
Ordensgründer
Diese Zeichnung zeigt Ignatius von Loyola. Er hat 1540 den Jesuitenorden gegründet.
Prunkstück
Dieses Astrolabium gehört wegen seiner Größe und seines Stils zu den prunkvollsten Instrumenten in der Sammlung.
Die Hexenfrage
Friedrich Spee schrieb die „Cautio Criminalis“, in der er sich gegen das Vorgehen in den Hexenprozessen aussprach.
Große Globen
Der Erdglobus kam mit einem passenden Himmelsglobus im Jahr 1700 als Geschenk in die Sammlung. Der Durchmesser ist über 100 cm.
Porträts
Viele der Porträts haben den gleichen schwarzen Rahmen, der oben geschweift ist. Dadurch kann man sie als Teil der Sammlung gut erkennen.
Weinprobe
Die Jesuiten sammelten Tausende Druckgraphiken. Diese Graphik zeigt eine Weinprobe.
Rektor der Schule
Johannes Rethius wurde 1556 der erste jesuitische Rektor am Gymnasium Tricoronatum.
Sonnenuhr
Diese Sonnenuhr aus dem 18. Jahrhundert misst nur 8 cm und passte damit in jede Tasche.
Madonna
Die Jesuiten besaßen auch Zeichnungen, die nach Vorbildern gefertigt wurden. So auch „Madonna auf der Mondsichel“ von Albrecht Dürer.
Standardwerk
Die Werke des Jesuiten Athanasius Kircher durften in keiner Jeusitenbibliothek fehlen.
Porträts | kleines Astrolabium | Globus: Rheinisches Bildarchiv Köln,
Großes Astrolabium | Sonnenuhr: Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds
Bücher: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Zeichnungen und Graphiken: Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Weitere Wissenszugänge: Von der spielerischen WebApp bis zur Datenbank
Die jesuitische Sammlungsgeschichte umfasst mehrere Jahrhunderte, unterschiedlichste Akteure und ist entsprechend vielschichtig und verworren: Es gibt also noch viel mehr zu erkunden. Von der spielerischen Web-App, über kurzweilige Blogbeiträge über die vertiefende wissenschaftliche Spurensuche bis hin zur wissenschaftlichen Datenbank: Wir nehmen Sie tiefer mit in diese spannende Sammlung. Lust auf noch mehr Sammlungsgeschichte?
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